Seit April 2015 nimmt die Anne-Frank-Schule an dem Projekt „Fußball trifft Kultur“ teil. Dieses Projekt bringt Förderunterricht mit der Fußballbegeisterung der Jungen und Mädchen der Schule in der Dortmunder Nordstadt zusammen.
Fußball macht Schule
„Fußball trifft Kultur“ ist ein vom Initiativkreis Ruhr und der „Litcam“ aufgelegtes Projekt. Es zielt darauf, förderungsbedürftige Kinder über den Fußball für das Lesen und Schreiben zu begeistern. Die Kooperationspartner der Anne-Frank-Schule sind Litcam, der BVB, der Initiativkreis Ruhr, die Bundesligastiftung sowie der Dortmunder Gasfernleitungsbetreiber Thyssengas. Schirmherrin ist die NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann.
Derzeit nehmen 24 Schüler der Anne-Frank-Schule an „Fußball trifft Kultur“ teil. Diese Schüler der fünften und sechsten Klasse nehmen seit nunmehr einem dreiviertel Jahr zweimal in der Woche an einem 45-minütigen Fußballtraining und einem ebenso langen Fördertraining im Bereich Lesen und Schreiben teil.
Erfolge, auch für das Selbstbewusstsein
Ende September 2015 belegte die Mannschaft der Anne-Frank-Schule beim großen Ruhrgebietsturnier auf der Anlage der Evonik-Fußballschule des BVB den dritten Platz. Ein schöner Erfolg, nicht nur sportlich. Das Turnier von „Fußball trifft Kultur“ zeigt das Ausmaß des Projektes: Rund 200 Schulkinder aus bildungsfernen und sozial schwachen Familien mit Migrationshintergrund aus dem Ruhrgebiet nahmen teil. Bundesweit sind es noch mehr.
Zusammenarbeit mit dem BVB
Ganz besonders für alle Beteiligten ist, dass die Anne-Frank-Schule mit dem BVB einen prominenten Fußballclub als Partner hat. Der Verein stellt mit dem U17-Nationalspieler, Gabriel Kyeremateng, einen Paten, der selbst aus der Dortmunder Nordstadt kommt. Das Training leitet der BVB-Jugendtrainer Christian Diercks. Durch die Kooperation mit dem Verein dürfen die Kinder auch schwarz-gelbe Trikots tragen.
Partnerschaft mit Thyssengas
Ohne die finanzielle Unterstützung des Partners Thyssengas wäre das Projekt in der Form nicht möglich. Das Unternehmen finanziert nicht nur das Training und den Unterricht. Auch zeigen die Mitarbeiter der Thyssengas sehr starken persönlichen Einsatz und begleiten die Kinder beim Training und bei den Turnieren. Auch in der Saison 2016/2017 wird Thyssengas die Kinder unterstützen. Damit sind für weitere 40 Wochen die Kosten für Förderlehrer und den Trainer gedeckt. Zudem erhalten die Kinder das spezielle Unterrichtsmaterial mit Fußballbezug und können zehn kulturelle Ausflüge unternehmen. Die Kinder erhalten von dem Geld Mannschaftstrikots und reisen zum jährlichen dreitägigen LITCAM-Abschlussturnier des Projektes. Darüber hinaus hat Thyssengas jüngst die Kinder zu einem Besuch in das Fußballmuseum eingeladen.
Stimmen zum Projekt:
Dr. Axel Botzenhardt, Geschäftsführer Thyssengas: „Besonders freut mich, dass Thyssengas und der BVB als fest verankerte Institutionen im Revier die Integration vorantreiben und sich dabei perfekt ergänzen. Es ist nicht nur mir ein persönliches Anliegen, den kleinen Beitrag zur Integration zu leisten und so eine Brücke zu schaffen. Auch die Belegschaft der Thyssengas, die sich mit viel Herzblut in diesem Projekt engagiert, steht voll hinter dieser Kooperation. Es ist wichtig, die Problemviertel zu fördern. Unser Partner Borussia Dortmund ist dafür wie geschaffen, denn der Verein ist ein sozialer Kitt, der die Stadt zusammenhält.“
Bernd Dahmen, Geschäftsführer Thyssengas: „Es ist wichtig, die deutsche Sprache zu beherrschen und einen Schulabschluss zu erwerben. Das sind die Grundvoraussetzungen für einen Start in das Berufsleben. Die Thyssengas will die Jugendlichen gerne dabei unterstützen. Sie sind die Zukunft Deutschlands und Europas.“
Christian Diercks, Jugendtrainer beim BVB: „Das Projekt geht über den Fußball und auch die Sprachentwicklung hinaus. Es geht darum, zu vermitteln, dass Kondition, Koordination und Fitness – das gesamte allgemeine Körpergefühl – kein Zufall sind.“
Gabriel Kyeremateng, Projektpate: „Ich komme selbst aus der Nordstadt und habe den Weg zur Gesamtschule geschafft. Ich erkenn mich in den Kindern wieder. Man kann aber auch ohne Fußball glücklich sein und seinen Weg gehen. Nur wenige schaffen es in den bezahlten Fußball. Für die anderen ist eine gute Schulausbildung umso wichtiger.“