An zwei Nachmittagen nach den Herbstferien wurde an der Anne-Frank-Gesamtschule ein künstlerisches Projekt mit geschichtlichem Hintergrund durchgeführt.
Projektinitiator war das Bündnis „NOrdstadt gegen NAZIS“, welches sich aufgrund der Neo-Nazimärsche auf der Münsterstraße vor zwei Jahren gegründet hatte. Die Projektfinanzierung übernahm die Stadt Dortmund – Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie zusammen mit der Partnerschaft für Demokratie Dortmund gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Teilgenommen haben 12 Schüler*innen, die sich mit „Spraydosen“ für Demokratie und Menschenrechte und gegen Rassismus und Antisemitismus einsetzten.
Unter der Anleitung des Künstlers Stevo ist ein kreatives Graffiti-Werk entstanden, das jetzt an einer Mauer auf dem Schulhof gut sichtbar ist. Neben dem Graffiti-Schriftzug des Edelweißpiraten Kurt Piehl, zeigt es auch sein jugendliches Konterfei, das neue Logo des Dortmunder Bündnisses „NOrdstadt gegen NAZIS“ sowie eine Friedenstaube.
Die Journalistin Sophie Schädel vermittelte im Vorfeld den geschichtlichen Überblick über die jugendlichen Mitglieder der Edelweißpiraten in Dortmund, die sich NICHT dem Nazi-Regime im Nationalsozialismus angepasst haben. Der Name Kurt Piehl steht in der Reihe einer kleinen Minderheit der Deutschen, die Haltung bewahrte, beispielsweise den Hitlergruß verweigerte und sich auch der HJ (Hitlerjugend) widersetzte. Kurt kam wegen seines Widerstandes in die berüchtigte Steinwache in Dortmund, die für ihre Foltermethoden bekannt war.
Im Verlauf des Gesprächs wurde die aktuelle Situation der Neo-Nazi-Szene in Dortmund thematisiert. Die – auch von Rassismus betroffenen – Schüler*innen berichteten von ihren Erfahrungen und davon, wie sie damit umgegangen sind.
Der Gaffiti-Künstler Stevo, der die Schüler*innen im Vorfeld in den „Sprayer-Basics“ schulte, half ihnen einen „tollen Hingucker mit Botschaft“ zu kreieren.
Fotos: Nadeem