Die EF besuchte die Villa Hügel, das Zuhause von vier Generationen der Familie Krupp. Die Villa wurde etwa zwischen 1870 und 1873 erbaut und erstreckt sich über 11.000 Quadratmeter. Sie wurde aufgrund von Repräsentationszwecken so groß gebaut. In ihrer Blütezeit beschäftigte sie bis zu 600 Dienstangestellte, die in Küche, Garten, Reithalle und Jagd tätig waren. Der deutsche Kaiser war elfmal zu Besuch. Die Frauen der Familie hatten zwei separate Ankleideräume. Die Kinder mussten ihre Eltern siezen und Termine mit dem Vater über den Sekretär vereinbaren. Der Reichtum der Familie kam durch das Patent auf nahtlos geschweißte Stahlräder. Krupp Stahl war der Inbegriff für Härte und Stärke. Deutsche Waffen wurden aus diesem Stahl für den 1. und 2. Weltkrieg gebaut. In der Villa wurde moderne Technik verbaut, darunter ein Kinosaal und ein Küchenaufzug. 1945 wurde Alfried Krupp von den US-Amerikanern verhaftet und wegen der Beschäftigung von Zwangsarbeitern im Dritten Reich zu zwölf Jahren Haft verurteilt, nicht jedoch wegen der Lieferung von Waffen. Die Biografieforschung legt nahe, dass wohl keiner der Familie Krupp wirklich glücklich war.
Krupp – EF auf den Spuren einer bedeutenden Familie